Liebe Freunde der „Sozialen Stadt“,
Was wird übrig bleiben von der „Sozialraumorientierung“? Mit dem Wortungetüm ist das Prinzip der Sozialen Stadt gemeint, im Sinne eines Kiezes zu handeln. Neben dem Engagement der Bürger war damit beabsichtigt, eine neue Denkweise unter den Verwaltungsmenschen zu fördern. Viele Bürgermeister haben das so genannte „ressort-übergreifende“ Handeln mittlerweile zur Chefsache gemacht. Ohne gebündelte Mittel, Fachwissen und Kooperation können wir die Herausforderungen in den Stadtteilen nämlich nicht mehr lösen. In Berlin z.B. ist daraus eine ganze „Rahmenstrategie“ der Senatsverwaltung entstanden, die auch über das Programm „Soziale Stadt“ hinaus wirkt.
Die Solidarität mit den Schwächeren in den Kiezen ist hoffentlich auch keine Eintagsfliege. Im Sprengelkiez, wo ich arbeite, ist ein sehr lebendiges und selbstbewusstes Miteinander entstanden. Gewerbetreibende, Arbeitslose oder Künstler stellen hier Projekte auf die Beine um Vorurteile abzubauen, Kultur zu vermitteln und die Chancen der Nachbarkinder zu verbessern. Neben den professionellen Trägern trauen sich auch Unerfahrene plötzlich zu, einen Projektantrag zu stellen. Das gibt Mut und Vertrauen, nach Wegen und Lösungen zu suchen, statt passiv zu Hause zu sitzen. Und abends trifft man sich im „Nachtschwärmer bei Ernst“, dem Sozialraum schlechthin, um bei einem Bier den nächsten Plan zu schmieden.
Wir sehen uns hoffentlich am Mittwoch!
Anne Wispler, Blogbetreiberin und Kiezmentorin für den Berliner Sprengelkiez auf www.sparrplatz-quartier.de