Kurzmitteilung
Stadtteilmütter

Stadtteilmütter protestieren vor dem Bauministerium gegen Kürzungen. Foto: Susanne WolkenhauerStad

Auf dem Kongress des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ging es um die „Integration von Menschen mit Migrationshintergrund“ und die Rolle der
Stadtentwicklungspolitik dabei. Mal abgesehen davon, wer sich eigentlich wo integrieren sollte, war damit das eigentliche Problem auf dem Tisch: „Wie geht es weiter mit der Integration im Stadtteil, wenn gerade die Integrationsprojekte weggekürzt werden?“

Mit den Haushaltsbeschlüssen des Bundestages wurden trotz zahlreicher Proteste nicht nur die Mittel stark gekürzt, sondern vor allem Integrations- und Bildungsprojekte wurden auf Betreiben der Bundesregierung aus dem Programm „Soziale Stadt“ genommen. Gleichzeitig schmückt man sich aber gerne mit den tollen Erfolgen und Maßnahmen, mit den „Stadtteilmüttern“ beispielsweise, die als Leuchtturm der Integration durch alle Medien geistern.

Hört auf mit Integration!

Schon der enge Integrationsbegriff brachte einige der Kongressbesucher/innen auf die Palme (= Pflanze mit Migrationshintergrund). Sie arbeiten seit Jahren gut qualifiziert in multikulturellen Teams und sind es leid, auf die Herkunft ihrer Eltern reduziert werden. Die Praktiker/innen vor Ort bekommen beim Wort „Integration“ Zustände. Es klingt wie die Hintergrundmusik zu Sarrazins Thesen und zu all den Klischees, denen die meist hier geborenen Gastarbeiterkinder zu entfliehen suchen. Muss man über die türkische Küche fachsimplen können, nur weil man einen türkischen Nachnamen hat? Wie fühlt es sich an, wenn man weiß, dass man der/die Alibi-Migrant/in im Team ist, damit nach außen Interkulturalität demonstriert werden kann?

Teilhabe statt „Integration“

Zugegeben, es gibt sie noch, die Integrationsprobleme. Das Ankommen in der neuen Heimat hat auch damit zu tun, ob man hier sein und mitspielen will. Und ob man sich willkommen und respektiert fühlt. Dennoch: Die Linie verläuft mittlerweile doch mehr zwischen Arm und Reich, den Gebildeten und den so genannten „Bildungsfernen“ (auch so ein schönes Wort), der letzte OECD-Bericht bescheinigt Deutschland das weitere Auseinanderdriften von Gutverdienern und armen Schluckern.

Wenn im Zusammenhang von Stadtentwicklung von „Integration“ gesprochen wird, geht es nicht um die Zugewanderten, die sich in kurzer Zeit das aneignen können, was sie brauchen, um in der neuen Umgebung zu gedeihen und ihren Platz zu finden. Solche Neuzugänge werden als Bereicherung  empfunden. Die anderen, um die es hier geht, werden dorthin gespült, wo schon die anderen Verlierer sind: In das heruntergekommene Viertel und in den Hartz-IV-Bezug.

Prof. Dr. Roland Roth von der Hochschule Magdeburg/Stendal brachte es in der Diskussion auf den Punkt: Es braucht Strategien und Taten statt Bekenntnisse. Und es braucht echte Teilhabe vor Ort, im Stadtteil, bei den Projekten. Schon länger sorgt sich Roth um die Zukunft unserer Demokratie, denn bürgerschaftliches Engagement setzt voraus, dass man eingebunden und geschätzt wird. Experten wie Roth warnen deshalb: Wo die Bürgerschaft, der Mittelstand, auch die Gebildeten weniger werden, ist letztendlich auch die Demokratie gefährdet.

Bildung ist der Schlüssel

Neben einer ernst gemeinten Teilhabe wird Bildung von den Fachleuten allgemein als Schlüssel der Integration erkannt. Ulrich Ernst, Dezernent für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Sport, berichtete aus Mülheim. Die Stadt im Ruhrpott hat einerseits eine relativ hohe Beschäftigung, gebildete Einwohner/innen und attraktive Wohnlagen. Dagegen konzentrieren sich die klassischen Probleme in einigen innerstädtischen Quartieren. Bei einer Untersuchung kam jetzt heraus, dass es sich lohnt, z.B. die Erfolge jeder Kita genauer zu analysieren. Optimale frühkindliche Bildung scheint sehr stark von der Qualität der einzelnen Einrichtung abzuhängen. Aus den Erkenntnissen müssen dann natürlich auch konkrete Vorgaben entwickelt werden.

Neben Bildung wurde, wie zu erwarten, auch immer wieder eine bessere Kooperation der Fachverwaltungen gefordert, die immer noch zu wenig sozialräumlich ausgerichtet seien. Damit einhergehen sollte natürlich auch eine optimierte Bündelung von Mitteln zugunsten der betroffenen Stadtteile.

Ausblick

Die Vertreterin des Ministeriums, Oda Scheibelhuber, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, hielt das Schlusswort: „Wir haben Ihnen aufmerksam zugehört und die guten Beispiele mit großen Respekt zur Kenntnis genommen.“ Ihre Mitarbeiter/innen nicht für die Kürzungen gewesen. Die Beschneidung des Programms sei vielmehr auf „Vorbehalte in Teilen des Parlaments“ zurück zu führen, formulierte sie vorsichtig.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Bedrohungen von rechts und der demografischen Entwicklung, so Scheibelhuber, sei es geradezu eine „patriotische Pflicht“, die Integration im Stadtteil und überall zu fördern.

Auch ermutigte sie die Anwesenden, sich unbedingt weiter für die „Soziale Stadt“ stark zu machen. Der politische Druck von unten habe bereits gewirkt und Schlimmeres verhindert.

Angesichts des Scherbenhaufens, den die Sparpolitik zu Lasten der Integrationsprojekte angerichtet hat, möchte man das gerne hoffen.

Noch etwas zum wunderschönen Ambiente des Kongresses im Heimathafen Neukölln. Als ich im Sommer zum letzten Mal hier war, erschien Thilo Sarrazin mit Freunden zu einer Vorstellung von „Arab Queen“. Das nenne ich integriert!

Anne Wispler

Kurzmitteilung

Foto: Hertie-Berlin-Studie

Die „Soziale Stadt“ hat eines ihrer wichtigsten Gesichter verloren. Denn Hartmut Häußermann stand wie kein anderer für die schonungslose Analyse einer Dynamik in denjenigen Stadtteilen, die abzukippen drohen. Aber auch für den empathischen Ansatz, den Menschen in diesen Stadtteilen mit vielfältigen Mitteln unter die Arme zu greifen – und zwar im Interesse aller Stadtbewohner.

Der Tagesspiegel schrieb:“ Häußermann wurde nie müde, den gefährlichen Mechanismus der räumlichen Ausgrenzung anzuprangern und Front gegen die soziale Entmischung in der Innenstadt zu machen.“

Auf Hartmut Häußermanns Forschungen und auf sein Engagement hin ist das Programm „Soziale Stadt“ mit den Quartiersmanagements hier in Berlin zu einem Erfolg geworden. Prof. Häußermann war dabei auch immer zu Kritik und Diskussion bereit, denn ihm lag offensichtlich viel an den Menschen in den sogenannten „benachteiligten“ Stadtteilen.

Morgen wird im Haushaltsausschuss des Bundestages vermutlich endgültig die Axt an unsere Stadtteilprojekte gelegt. Die Städtebaumittel werden auf Bundesebene radikal gekürzt und sollen sich nur noch auf Bauliches konzentrieren.
Ein harter Schlag für die 600 betroffenen deutschen Kommunen und alle Menschen, die sich schon so lange in den Stadtteilen mit wenig Geld und viel Idealismus engagieren. Häußermanns Tod macht uns auch deshalb sehr traurig.
Mehr dazu finden Sie bei der Kampagne „Soziale Stadt retten“ im Internet.

Kurzmitteilung

Herzlichen Dank an Regina Friedrich für den folgenden Artikel! Ich konnte leider an dem Abend nicht selbst dabei sein.

Zu einem Streitgespräch mit Experten aus der Berliner Politik vor der anstehenden Abgeordnetenhauswahl im September hatte der Arbeitskreis Berliner Quartiersmanagementbeauftragter (AKQ) inKooperation mit der Stiftung „Leben in Berlin“ am 23. August in den Schöneberger „PallasT“ eingeladen.

Vor einem überfüllten Saal mit Akteuren aus Quartiersmanagementgebieten erläuterten Ellen Haußdörfer, Stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Matthias Brauner (CDU), Sprecher im Ausschuss für Bauen und Wohnen, Jutta Matuschek, Verkehrspolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, und Antje Kapek, Fraktionssprecherin Bündnis 90/Die Grünen, die Standpunkte ihrer Parteien zur Zukunft des Programms „Soziale Stadt“ dar. Einhellige Meinung: das Programm ist richtig und wichtig und muss erhalten werden. Wie allerdings – darüber gab es unterschiedliche Meinungen.

Prof. Dr. Simon Güntner von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg bedauerte, dass das einst umfassende Instrument zur Stadtentwicklung zu einem kleinen Programm verkommen sei und stellte die provokante Frage: „Ist es nicht wichtiger, die soziale Stadt zu erhalten statt ein Förderprogramm?“ Es sei zwar ein guter Wurf, aber von vielen Widersprüchen gekennzeichnet, weil es ein Ressortprogramm sei, dem eine klare zeitliche Perspektive fehle und das schwierig zu verstetigen sei.

Ellen Haußdörfer betonte, dass die lange gewachsenen Strukturen erhalten werden müssten und Antje Kapek lobte die Quartiersmanagements als „tolle Instrumente für Bürgerbeteiligung“. Befragt nach der Rolle der QM’s nach der Wahl forderte Jutta Matuschek eine engere Einbeziehung der BVV’s, da sei in einigen Bezirken noch Nachholbedarf. Einig war sie sich mit den anderen Diskussionsteilnehmern, daß zukünftig die engere Vernetzung der Strukturen vorangetrieben und unbedingt mehr ressortübergreifend agiert werden müsse. Sie stellte sogar die Zuordnung des Programms bei der Stadtentwicklung infrage, seien doch die Schwerpunkte derzeit Bildung, Soziales und Kultur.
 Die Bundesregierung hatte ja im letzten Haushalt die Mittel für das Programm Soziale Stadt drastisch gekürzt und auch im neuen Haushaltsentwurf weiter zusammengestrichen.

Für 2011 konnte der Berliner Senat die Finanzierungslücke ausgleichen, ob das auch 2012 und 2013 möglich sein wird ist noch völlig ungewiß. Bei der Frage nach der künftigen Finanzierung blieben deshalb die Politik-Experten etwas vage. Für Matthias Brauner sei es Vorraussetzung, mehr Wirtschaftskraft in die Stadt und damit auch mehr Steuereinnahmen zu bekommen, Antje Kapek sieht die Verwaltungen in der Pflicht, sich nicht weiter aus ihrer Verantwortung für die Daseinsvorsorge zu entziehen.

Prof. Dr. Simon Güntner forderte zum Abschluss der Diskussion: „Wir brauchen eine Vision, wohin wir wollen. Ziel des Quartiersmanagements ist nicht seine Erhaltung, sondern die Schaffung einer sozialen Perspektive für die Bürger.“

Kurzmitteilung

Soziale Stadt

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Berliner Quartiersmanagement Beauftragter (AKQ) in Kooperation mit der Stiftung Leben in Berlin

 

In einem Streitgespräch vor der anstehenden Abgeordnetenhauswahl im September möchten wir mit Experten aus der Berliner Politik und mit Ihnen über die Zukunft der „Sozialen Stadt“ ab 2012 diskutieren.

Gemeinsam wollen wir erörtern, wie es vor dem Hintergrund weiterer Restriktionen eine Zukunft für das Förderprogramm geben kann, welche Entwicklungschancen für die Quartiere gesehen werden und wie das Programm „Soziale Stadt“ gestaltet werden muss, um eine positive Entwicklung und schwerpunktmäßige Stärkung der unterschiedlichen Quartiere mit ihren Menschen und Ressourcen vor Ort weiter voranzutreiben.

Die Veranstaltung findet statt am

23. August 2011
von 18.00 – 20.30 Uhr im PallasT
Pallasstraße 35 (Ecke Potsdamer Straße), 10781 Berlin

Auf dem Podium sind Vertreter/innen der Berliner Parteien.

Prof. Dr. Simon Güntner aus Hamburg wird eine kurze Einführung zur „Sozialen Stadt“ geben und anschließend mit den Podiumsgästen zur Zukunft des Programms diskutieren.

Teilnehmer/innen

  • Ellen Haußdörfer (SPD) – Stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion
  • Matthias Brauner (CDU) –Sprecher im Ausschuss für Bauen und Wohnen
  • Jutta Matuschek (Die Linke) – Verkehrspolitische Sprecherin der Linke-Fraktion
  • Antje Kapek (Bündnis 90 / Die Grünen) – Fraktionssprecherin
  • N.N. (FDP) – angefragt
  • Experte: Prof. Dr. Simon Güntner – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Moderation: Silvia Fehrmann – Bereichsleiterin Kommunikation im Haus der Kulturen der Welt
Komoderation: Ulrich Lautenschläger (Mieterberatung, AKQ)

Wir freuen uns, wenn Sie die Rettung der „Sozialen Stadt“ mit unterstützen und laden Sie herzlich zum Streitgespräch ein!

Kontakt: AKQ, Uli Lautenschläger, c/o Quartiersmanagement Ganghofer Straße, Tel.: +49-30-68 08 56 85-11 team@qm-ganghofer.de

Kurzmitteilung

Am Freitag, 8. Juli 2011, wird es im Plenum des Deutschen Bundestags vormittags um die Städtebauförderung und ihre Zukunft gehen:

Die Bundestagsfraktion hat gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Diskussionsantrag gestellt unter dem Titel „40 Jahre Städtebauförderung – Erfolgsmodell für die Zukunft der Städte und Regionen erhalten und fortentwickeln“.
Im Bundestag

Im Bundestag. Foto: Wikimedia Commons

Gleich anschließend geht es auf Antrag der Fraktion DIE LINKE um das Thema „Städtebauförderung auf hohem Niveau verstetigen – Förderung der Bauministerkonferenz umsetzen“.

Hier geht´s direkt zur Tagesordnung für die 121. Sitzung, Freitag, 08.07.2011, 09.00 – ca. 15.10 Uhr.

Wer mit dabei sein möchte: Es ist möglich, etwa eine Stunde lang als Besucher von der Tribüne aus an Plenarsitzungen teilzunehmen. Dafür müssen Sie sich möglichst rasch beim Besucherdienst anmelden.

(Quelle der Ankündigung: Kampagne „Soziale Stadt retten“ auf www.soziale-stadt-retten.de – Mitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen; bearb. wolk)

Kurzmitteilung

Eine neue Kampagne aus Berlin setzt sich für den Erhalt des „Programms Soziale Stadt“ ein. Die Städtebauförderung muss unbedingt weiter sozial und auf die Menschen ausgerichtet bleiben. Daher hat der Arbeitskreis Berliner Quartiersmanagement-Beauftragter AKQ die Kampagnen-Webseite „www.soziale-stadt-retten.de“ ins Leben gerufen. Die Redaktion besorgen die hier schreibende Blogbetreiberin Anne Wispler und die Online-Redakteurin und Fotografin Susanne Wolkenhauer im Auftrag des Arbeitskreises der Berliner Quartiersmanagement- Beauftragten (AKQ).

Der AKQ macht gegen die Kürzungen beim Programm „Soziale Stadt“ mobil. Die neue Kampagnen-Webseite www.soziale-stadt-retten.de zeigt erfolgreiche Stadtteilprojekte und informiert über Argumente und Aktionen gegen die Sparpläne der Bundesregierung.

Die Bundesmittel für das Programm „Soziale Stadt“ in Berlin wurden bereits im vergangenen Jahr von 95 Millionen Euro auf 28,5 Millionen Euro zusammengestrichen. Die Bundesfördermittel wurden insgesamt von 610 auf 455 Mio. gekürzt und sollen nun noch einmal auf 410 Mio. reduziert werden, wobei die Mittel nicht mehr im gleichen Maße für soziokulturelle Projekte eingesetzt werden dürfen wie bisher. Die Bundesregierung setzte sich damit über die Länder, Kommunen und Experten hinweg, die gewarnt hatten, dass ohne die Fördermittel große Probleme in den Städten drohen. Auch die Bundesbauministerkonferenz am 28. Juni 2011 sprach sich sehr deutlich gegen die Sparpläne aus.

Nun sollen ab 2012 weitere Kürzungen in noch unbekannter Höhe vorgenommen werden.
In den Berliner Quartieren der „Sozialen Stadt“ werden hunderte Maßnahmen umgesetzt, die Bildung, Chancengleichheit und Hilfe zur Selbsthilfe fördern. Gewählte Quartiersräte aus Bürgern und Initiativen entscheiden mit über den Einsatz der Fördermittel. Neben Projekten und Aktionen z.B. in den Bereichen Bildung, Kultur und Integration werden Spielplätze saniert oder öffentliche Räume bewohnerfreundlicher gestaltet.
Wird die Kürzung der Städtebauförderung nicht abgewendet, dann sieht es düster aus für die 34 Berliner „Soziale Stadt“-Quartiere, für hunderte Quartiersprojekte und nicht zuletzt für so wichtige Ziele wie Integration, Bildung und Ehrenamt. Deshalb organisieren die Quartiere jetzt wieder den Protest.
Besuchen Sie die Kampagnen-Webseite: www.soziale-stadt-retten.de

Kontakt:
Arbeitskreis Berliner Quartiersmanagement-Beauftragter (AKQ)
Brita Wauer
0171-86 86 096
bwauer@list-gmbh.de
Uli Lautenschläger
0172-320 81 70
lautenschlaeger@qm-koernerpark.de

PM des AKQ, bearb. Anne Wispler

Kurzmitteilung

Wer hätte gedacht, dass ich mal Pressetexte der CSU wiedergeben würde? Der bayerische Innenminister Joachim Hermann hat anscheinend seinen eigenen Kopf, was die „Soziale Stadt“ betrifft. Lesen Sie hier selbst, dass er die Kürzungen für „falsch und schädlich“ hält:

17.05.2011
Weniger Geld für Städtebauförderungsprogramm

Ein erfolgreiches Programm und dennoch Kürzungen durch den Bund, das stößt bei Innenminister Joachim Herrmann auf Unverständnis. Er kritisiert, dass die Fördermittel für das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ gegenüber 2010 um fast 70 Prozent drastisch gekürzt werden. „Ich halte das für falsch und schädlich“, machte Herrmann deutlich.

Zusammenhalt stärken
Sinn des Programms sei es, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Auch spiele es beim Thema Integration eine zentrale Rolle, da in vielen Fördergebieten ein hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund leben.

Mittel wieder anheben
„Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bund seine Mittel für die soziale Stadt und für die anderen Städtebauförderungsprogramme aufstockt und wieder auf das Niveau von 2010 erhöht“, kündigte Herrmann an. „Bayern bekennt sich ausdrücklich zur Städtebauförderung als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen“, so der Innenminister.

Zahlen: Der Bund förderte das Programm 2010 mit 590 Millionen Euro, 2011 sind 455 Millionen Euro vorgesehen, für 2012 265 Millionen Euro. In Bayern stehen dieses Jahr 7,9 Millionen Euro zur Verfügung.“

(Quelle: Website der CSU am 19.05.2011, http://www.csu.de/partei/unsere_politik/index.htm und http://www.csu.de/partei/unsere_politik/kommunal_laendlicher_raum/kommunalpolitik/17141118.htm )

Kurzmitteilung

Im Januar 2011 gründete sich das bundesweite „Bündnis für eine Soziale Stadt“ (Zum Bericht). Der Zusammenschluss aus VHW, Deutschem Städtetag, GdW, AWO, Schader-Stiftung, Mieterbund und vielen anderen will politischen Druck zu erzeugen, Überzeugungsarbeit leisten und so die drohenden Kürzungen bei der Städtebauförderung verhindern.

Erfreulich: Der Trend geht nun zu Landesbündnissen. So haben im Februar 2011 die AWO Sachsen-Anhalt zusammen mit Kommunen, Wohnungsunternehmen und anderen das Landesbündnis Soziale Stadt Sachsen-Anhalt gegründet (hier der Gründungsaufruf und die Beitrittserklärung). Das Motto: „Wahrt den sozialen Frieden in den Städten Sachsen-Anhalts!“

Hessen gründet „Landesbündnis für eine Soziale Stadt“

Jetzt ist das Bundesland Hessen dran. Mehrere Kommunen, soziale Verbände und weitere Akteure rufen zur Gründung eines „Landesbündnis für eine Soziale Stadt“ in Hessen auf. Die Stadt Marburg organisiert die Gründungsveranstaltung am 24. Mai im Marburger Rathaus. Ziel des Bündnisses: „Die Zukunftssicherung der sozialen Stadtteilentwicklung in benachteiligten Stadtteilen in Hessen“. Auch ein Landesbündnis für Berlin-Brandenburg soll entstehen.

Hier können Sie Einladung Gründungsveranstaltung Bündnis Hessen lesen und sich auch gleich zu der Veranstaltung anmelden. Andere Bundesländer werden bestimmt bald folgen.

Anne Wispler

Kurzmitteilung

Mittlerweile wird deutlich, dass auch innerhalb der CDU und CSU nicht alle glücklich sind über die gewollte Benachteiligung der bisher geförderten Stadtteile. CSU-Mann Seehofer hatte nach Informationen der „Berliner Zeitung“ Parteifreund Ramsauer für die Kürzungen in einer Sitzung des Parteivorstands kritisiert, das berichtete die Zeitung im letzten Jahr unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer.

Nun spricht sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ebenfalls gegen Kürzungen bei der Städtebauförderung aus. (Presseerklärung Joachim Hermann (CSU)). Die Kürzungen träfen vor allem Städte und Gemeinden im ländlichen Raum, die im Freistaat 75 Prozent der Mittel erhielten. Einsparungen seien hier „völlig fehl am Platze“, moniert Herrmann.  2010 hatte Bayern 51 Millionen Euro erhalten, 2011 sind es 43 Millionen Euro.

Jörg Vogelsänger, Brandenburgischer Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft (SPD):

„Mit den geplanten Eckwerten wäre die Städtebauförderung des Bundes faktisch tot. Mit dem Haushalt 2012 würden für alle 16 Bundesländer nur noch 265 Millionen Euro zu Verfügung stehen. Wenn man sieht, dass seit Amtsantritt der schwarz-gelben Koalition die ohnehin knappen Fördermittel bereits mehr als halbiert wurden, wird eines klar: Hier geht es nicht um die Konsolidierung des Bundeshaushalts, sondern nur noch um Ideologie. Die Unterstützung der Städte bei der Bewältigung wirtschaftlicher und demografischer Veränderungsprozesse ist für die Bundesregierung ganz offensichtlich kein Schwerpunkt.“

Ingeborg Junge-Reyer, Berlins Stadtentwicklungssenatorin (SPD):

„Die Bundesregierung zieht sich vollständig aus der Verantwortung für die Menschen in den Städten zurück. Hier zeigt sich das wahre Gesicht der konservativ-neoliberalen Koalition, ein zutiefst unsoziales Menschenbild: Fordern ohne Fördern. In allen Bereichen der Integration, der Bildungspolitik, der Arbeitsmarktpolitik lässt diese Regierung die Menschen allein und entmutigt sie. Wer zurück bleibt, ist selbst schuld. Die Städte dürfen die Folgen dann ausbaden.“

Maren Kern, Vorstandsmitglied Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU):

„Die Umsetzung der jetzt bekannt gewordenen Kürzungspläne von Bundesbauminister Peter Ramsauer wäre eine Katastrophe für Brandenburgs Städte. Offenbar ist die Bundesregierung fest entschlossen, die Zukunft der Städte systematisch gegen den Ausbau von Verkehrswegen auszuspielen.“

Sascha Krämer, Kreisvorsitzender DIE LINKE.Potsdam:

„Das Programm verhalf Bewohnern aktiv Verantwortung für ihren Stadtteil zu übernehmen. Mit den beschlossenen Kürzungen stehen Projekte zur Integration von Migranten vor dem Aus. Kommunen werden zukünftig mit diesen Problemen allein gelassen. Es kann nicht sein, dass sich die Bundesregierung ihrer sozialen Verantwortung völlig entzieht und in Zukunft nur noch in Beton statt in die Köpfe der Menschen investiert. Die Reduzierung des Bundesprogramms „Soziale Stadt“ auf „investive Maßnahmen“ bedeutet das Aus für viele Projekte, die sich für die Integration und den sozialen Zusammenhalt stark machen.“

Sören Bartol, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:

„Ramsauers Haus verdient den Namen „Bundesministerium für Stadtentwicklung“ damit nicht mehr…us der Diskussion der letzten Monate haben die Regierungsfraktionen nichts über die Bedeutung der Städtebauförderung für eine nachhaltige, sozial ausgewogene Stadtentwicklung und ihre wirtschaftlichen Effekte in den Regionen gelernt. Eine Anfang März veröffentliche Studie der Hochschule für Technik Stuttgart belegt die positiven Wirkungen der Städtebauförderung erneut eindrucksvoll: Ein Euro Städtebauförderung führt zu 8,47 Euro weiteren Bauinvestitionen in Sanierungsgebieten. Mit der weiteren Kürzung fallen auch diese Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Städte und Gemeinden weg.“

Die Mainzer Neustadtgruppe, ein trägerübergreifendes Fachgremium sozialer Einrichtungen in der Mainzer Neustadt

…sorgt sich in einem offenen Brief an Abgeordnete aller Parteien um den Fortbestand der Sozialen Stadt. In den letzten zehn Jahren habe die Soziale Stadt in der Mainzer Neustadt viel Positives bewirkt. Antworten sind bisher von SPD, CDU und Grünen eingegangen und dokumentiert.

Aus Sicht der Neustadtgruppe hat sich seit Bestehen der Sozialen Stadt die Lebensqualität im Stadtteil wesentlich verbessert. Der Briefwechsel mit den Kandidatinnen und Kandidaten ist unter folgendem Link einsehbar: www.neustadtgruppe-mainz.de

Nach dem breiten Einbruch der FDP, die maßgeblich hinter den Kürzungen der „Sozialen Stadt“ steckt, wird das Ringen um die „Soziale Stadt“ bestimmt noch eine spannende Angelegenheit.

Allseits frohe Ostern wünscht Ihnen
Ihre Anne Wispler

Monster-Hase
Monster-Hase auf dem Karstadt Berlin-Wedding. Foto: Anne Wispler

Kurzmitteilung

Komplettes Aus für die „Soziale Stadt“?

Kein Herz für Städte

Von 610 Millionen im Bundeshaushalt 2010 auf 455 Millionen Euro 2011 soll die Städtebauförderung auf insgesamt noch 266 Millionen Euro gekürzt werden. Im letzten Jahr haben wir zwar erreichen können, dass weniger gespart wurde als geplant. Doch für das Programm „Soziale Stadt“ war vor allem der begleitende Verzicht auf sozial-integrative Maßnahmen der Anfang vom Ende. Denn:  „Nicht die Häuser, die Menschen machen die Stadt.“

Kundgebung

Kundgebung "Rettet die Soziale Stadt". Foto: A. Wispler

Einige Länder haben das erkannt und die fehlenden Bundesmittel aus anderen Töpfen ersetzt, wie z.B. Berlin. Hier würden 34 Stadtteile mit ihren vielschichtigen sozioökonomischen Problemen ohne die „Soziale Stadt“ ganz schön alt aussehen. Und so hat Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer die Bundesbauministerkonferenz auf die „Soziale Stadt“ eingeschworen und das Berliner Abgeordnetenhaus hat 2011 andere Mittel für das Programm bereit gestellt.

Im Januar 2011 hat sich das „Bündnis für eine soziale Stadt“ gegründet, das jetzt bundesweit mobil macht. Die Zahl der Unterstützer wächst täglich und ist hier http://www.buendnis-soziale-stadt.de/unterstuetzer-des-buendnisses-i/ dokumentiert. Denn neben Atomausstieg und Stuttgart 21 muss denen, die im Superwahljahr wieder gewählt werden möchten, klar werden:  Auch die Zukunft unserer Innenstädte geht uns alle an.

Rechnerischer Unfug

Häufig erhalten die „Soziale-Stadt“-Projekte noch zusätzliche EU-Gelder, die nun verloren gehen. Und zu jedem Euro Landesgeld kommen acht weitere öffentliche oder private Euro Investitionen dazu, wie es Studien belegen.  So entstehen auch Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, die die Ausgaben für die Städtebauförderung sogar übersteigen.

Nicht in Zahlen ausdrückbar ist der Vertrauensverlust. In jahrelanger Arbeit haben die Quartiersmanager viele Menschen zum Mitmachen motiviert. Die vielen, vielen Vergabebeiräte, Quartiersräte und Stadtteilmütter, die Integrationslotsen, Kiezläufer und Streitschlichter haben Verantwortung übernommen und Wertschätzung erlebt. Soll das jetzt alles vorbei sein?

Anne Wispler

Kurzmitteilung

Bürger aus dem Sprengelkiez entwickeln gemeinsame neue soziale Projekte. Foto: Anne Wispler

Hier zunächst die heutige Pressemeldung der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Dieses Blog und das Bündnis für eine soziale Stadt gehen jetzt wieder in die Offensive. Bitte kommen Sie in den nächsten Tagen wieder, es wird ein heißer Frühling! Sie können die Beiträge dieses Blogs auch per Email abonnieren – im Menu auf der linken Seite.

„Nach der Kürzung der Städtebaufördermittel im letzten Haushalt von 600 Millionen Euro auf 455 Millionen Euro sieht der jetzige Etatentwurf nach vorläufigen Informationen eine weitere Beschneidung auf 266 Millionen Euro vor. Die jetzt geplante Kürzung, so kündigte Berlins stellvertretende Bürgermeisterin und Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer an, werde mit allen Mitteln bekämpft, denn sie bedeute den Todesstoß für eine soziale Stadtentwicklung, die den Menschen Hoffnung und Zukunft gibt. Berlin hatte zusammen mit den Bundesländern im letzen Jahr eine Kürzung auf 350 Millionen Euro verhindern können und die fehlenden Mittel aus dem Landeshaushalt gegenfinanziert.

Senatorin Junge-Reyer: „Die Bundesregierung zieht sich vollständig aus der Verantwortung für die Menschen in den Städten zurück. Hier zeigt sich das wahre Gesicht der konservativ-neoliberalen Koalition, ein zutiefst unsoziales Menschenbild: Fordern ohne Fördern. In allen Bereichen der Integration, der Bildungspolitik, der Arbeitsmarktpolitik lässt diese Regierung die Menschen allein und entmutigt sie. Wer zurück bleibt, ist selbst schuld. Die Städte dürfen die Folgen dann ausbaden. Diesen erneuten Ausdruck sozialer Kälte werden wir nicht hinnehmen. In vielen Gebieten quer durch die Republik ist es mithilfe der Städtebauförderung gelungen, eine drohende Abwärtsspirale aus sich gegenseitig verstär­kenden städtebaulichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Problemen aufzuhal­ten. Mit der geplanten Kürzung droht das alles Makulatur zu werden. Diesen Anschlag auf den sozialen Zusammenhalt und das Gemeinwesen werden die Länder und Kommunen und an deren Seite Verbände, Kammern und viele mehr, nicht kampflos hinnehmen.“

Die Städtebauförderung gibt seit vielen Jahren wichtige Impulse und unterstützt die Städte bei gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Die drastischen Einschnitte bekämen insbesondere das Baugewerbe und das Handwerk zu spüren. Da gerade der Städtebauförderung durch die Anstoßwirkungen hohe Wachstums- und Beschäftigungseffekte beizumessen sind – nach DIW löst 1 € Städtebauförderung 8 € weitere öffentliche und private Investitionen aus -, wirken sich die Kürzungen negativ auf den Arbeitsmarkt, die Beschäftigtenzahlen und alle nachgelagerten Bereiche aus.“

Pressemeldung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vom 18.3.2011

Kurzmitteilung

Wikimedia Commons/ J. Howard Miller


In der heutigen Sitzung des Hauptausschusses hat das Berliner Abgeordnetenhaus die vom Bund gekürzten Mittel kompensiert. Damit kann das Programm „Soziale Stadt“ in Berlin ohne harte Einschnitte fortgeführt werden.
Hierzu wurden Gelder des Programms „Investitionspakt“ verlagert, die bereits zugesichert waren, aber nicht gebunden sind.

In der Beschlussvorlage heißt es:

„Die Bundesregierung hat im Bundeshaushalt 2011 diese Forderung zum Investitionspakt – wie im Haushaltsjahr 2010 – erneut nicht umgesetzt und darüber hinaus das Mittelvolumen für die Städtebauförderung insgesamt zusätzlich gekürzt. Die Kürzung geht überwiegend zu Lasten des Programms Soziale Stadt. Das gefährdet nicht nur den Erfolg dessen, was das Quartiersmanagement und die Bewohnerinnen und Bewohner in den vergangenen Jahren in den Stadtteilen Berlins erreicht haben, es gefährdet darüber hinaus den sozialen Frieden in den Stadtteilen. Angesichts dieser Situation muss das Land Berlin reagieren, damit die beabsichtigten Maßnahmen in den 34 Quartiersmanagementgebieten in Berlin und in den erst in 2011 beschlossenen Aktionsräumen plus… realisiert werden können. „

Darüber können sich alle Berliner wirklich freuen, und es ist auch ihrem Einsatz zu verdanken, dass die Politiker von der „Sozialen Stadt“ Kenntnis genommen haben. Mit einer Demonstration und Unterschriftensammlungen hatten sie im Herbst 2010 gegen die Kürzungen protestiert. Und zuletzt hatte das Sozialmonitoring im Januar 2011 relativ ernüchternde Zahlen zur sozialen Lage in den Kiezen geliefert.

Wie die Mittel nun, entgegen dem Willen des Bundestages, weiterhin auch für soziokulturelle und integrative Maßnahmen eingesetzt werden können, ist der Beschlussovorlage nicht deutlich zu entnehmen. Dort heißt es aber, dass man sich an den Schwerpunktsetzungen des Doppelhaushaltsplanes 2010/2011 orientiere, die dieses vorsahen.

Die zahlreichen Maßnahmen, die jetzt gerade erst Vertrauen geschaffen und langsam zu wirken begonnen haben, erhalten aber auch damit nur eine Schonfrist. Das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ ist insgesamt bis 2013 befristet. Vielleicht sollte man die Atempause nutzen um zu überlegen, wie eine langfristige und nachhaltige Unterstützung der Kieze auf Basis der bisher gewonnenen Erfahrungen aussehen kann.

Das gesamte Zahlenchinesisch lesen Sie in der Beschlussvorlage.

Anne Wispler

Kurzmitteilung


Nach den Kürzungen der Städtebauförderung durch die Bundesregierung hat der Senat nun gehandelt und den 100%igen Ausgleich der fehlenden Bundesmittel für das Programm „Soziale Stadt“ beschlossen. Damit soll das Programm auf gleichem Niveau wie in 2010 fortgesetzt werden.
Senatorin Junge-Reyer: „Wenn die Bundesregierung einerseits Berlin vorwirft, zu wenig für die Integration und die Bildung zu tun, gleichzeitig die Mittel dafür wegkürzt und sich dann beklagt, dass wir nicht schnell genug Fortschritte in den Problemkiezen machen, ist das unredlich und nicht hinnehmbar. Gerade die sozio-integrativen Modellprojekte sind ein wichtiger Pfeiler der positiven Entwicklung in den Quartieren. Wir werden uns die erfolgreiche Arbeit in den Kiezen nicht kaputt machen lassen. Mittel für Bildung und soziale Integration sind die beste Investition, die ich mir vorstellen kann.“

In ganz Deutschland hatte sich dagegen breiter Protest geregt: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte eine Kürzung der Mittel um rund 72 % beschlossen. Auch sollten alle Modellprojekte im Bereich soziale Integration und Bildung aus der Förderung wegfallen. Um dies zu verhindern, will der Senat nun alle Kürzungen des Bundes durch den Einsatz weiterer Landesmittel aus dem Förderprogramm „Investitionspakt“ auffangen.

Berlin hatte im Bundesrat eine Entschließung eingebracht, die Kürzungen in den Programmen der Städtebauförderung zurückzuweisen, die mit großer Mehrheit angenommen worden war. Bei der Sonderbauministerkonferenz im September hatten alle Bauminister der Länder die Kürzungsabsichten zurückgewiesen und mindestens die Beibehaltung der Höhe der Mittel von 2010 gefordert.

Anne Wispler/PM Berliner Senat

Kurzmitteilung

Am 13. Januar 2011 wurde in Berlin der „Preis Soziale Stadt 2010“ vergeben. (Bericht hier). Die Auslober des Preises machten im Vorfeld gegen die Kürzungen beim Förder-Programm „Soziale Stadt“ mobil. Sie gründeten gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“. (Bericht hier). Verbände, Vereine oder Unternehmen können das Bündnis unterstützen. Um dem Anliegen des Gründungsaufrufes kurzfristig Nachdruck zu verleihen, werden als Unterstützer keine Einzelpersonen aufgeführt, sondern Institutionen, etwa Gebietskörperschaften, Verbände, Vereine oder Unternehmen.

Heute wurde die Homepage des Bündnisses offiziell freigeschaltet. Jetzt ist auch klar, wie man das Bündnis praktisch unterstützen kann. Wenn Sie sich mit Ihrem Unternehmen, Ihrer Kommune, Ihrem Verein oder Verband als Unterstützer des Bündnisses zu erkennen geben wollen, senden Sie bitte eine Mail an: buendnis-soziale-stadt@vhw.de. Bitte teilen Sie mit, ob eine Verlinkung zu Ihrer Website gewünscht ist.

Einzelpersonen können sich über die gleiche Mail-Adresse auf eine Verteilerliste setzen lassen, um über Neuigkeiten informiert zu werden. Das Bündnis fordert alle, die sich für sozialen Frieden und solidarischen Zusammenhalt in den Wohn- und Stadtquartieren Deutschlands engagieren, zur Fortsetzung der erfolgreichen integrierten Stadtentwicklungspolitik auf: Auf der Homepage heisst es:

„Treten Sie in dem Bündnis bei und unterstützen Sie in den nächsten Monaten die Forderung, das Programm ‚Soziale Stadt‘ im Jahr 2012 wieder auf dem Niveau des Jahres 2010 zu fördern. Denn das Programm leistet einen wichtigen Beitrag, um die soziale Stabilität in unseren Städten zu sichern!“

Anne Wispler

Kurzmitteilung

Die Preiträger vom "Internationalen Suppenfest" in Marburg, ganz links Oda Scheibelhuber. Foto: Anne Wispler

Jetzt erst recht? Preis Soziale Stadt 2010 verliehen

Oda Scheibelhuber hat es nicht leicht. Die Leiterin der Abteilung „Stadtentwicklung, Raumordnung und Wohnen“ im Bundesbauministerium sollte gestern erklären, wie es in Zukunft mit der „Sozialen Stadt“ weitergehen soll. Denn bei der Preisverleihung „Soziale Stadt 2010“ wurden viele Projekte ausgezeichnet, die so in Zukunft gar nicht mehr förderfähig sind. Weil bei ihnen integrative Maßnahmen neben reinen Baumaßnahmen im Mittelpunkt stehen. So werden die Bewohner in die Planungen einbezogen und Jugendliche erhalten Ausbildungsplätze, wie bei dem Projekt „Voliére“ in der High-Deck-Siedlung. Oder es werden Paten für Kinder von Suchtkranken vermittelt, wie im Quartier Wassertorplatz. Und das wollten die Bundestagsabgeordneten nicht mehr finanzieren.

Frau Scheibelhuber bedankt sich bei den Preisträgern für ihr Engagement. Sie sagt auch, dass keiner Zweifel daran hat, dass Integration im Quartier wichtig sei. Sie bedankt sich sogar für die breite Unterstützungswelle für das Programm. So sei es gelungen, die Kürzungen zu verringern. Dass gerade die sozialen Aspekte des Programms „Soziale Stadt“ von der Bundesregierung weggekürzt wurden, ist bei so einer Preisverleihung ja eigentlich ein Grund zu lautem Protest. Doch der regt sich nicht.

Man nimmt der Ministeriumsvertreterin ab, dass ihr die Entwicklung selbst nicht gefällt. Sie findet, es müsse unbedingt eine neue Diskussion über die Ausrichtung der Städtebauförderung geführt werden.

Es wäre schön, wenn sich dann die Entscheider anhand der preisgekrönten Projekte aus dem Programm „Soziale Stadt“ ein Bild davon machen, wie wichtig gerade der verbindende Ansatz von Bildungs-, Sozial- und Baumaßnahmen ist, wenn man den über 500 benachteiligten Stadtteilen in ganz Deutschland eine Zukunft geben will.

Die Auslober erwarten, dass das Wettbewerbsergebnis dazu beiträgt, insbesondere die Verantwortlichen im Bund dazu zu bewegen, diesen erfolgreichen Politikansatz in den nächsten Jahren mit einer den Problemen in den Städten und Stadtteilen angemessenen Mittelausstattung fortzuführen. Sie haben deshalb das „Bündnis für eine Soziale Stadt gegründet. Mehr dazu unter: https://sozialestadt2011.wordpress.com/2011/01/13/bundnis-fur-eine-soziale-stadt-gegrundet/

Mehr infos über die Berliner Preisträger auf dem Dachportal:
http://www.quartiersmanagement-berlin.de/4066.0.html

Die ausgezeichneten Projekte belegen eindrucksvoll, welch großen Nutzen es bringt, baulich-investive und soziale Maßnahmen miteinander zu verknüpfen. Durch die vom Bund für das Jahr 2011 beschlossenen Kürzungen wird diese Verknüpfung künftig kaum mehr möglich sein.

Der Wettbewerb „Soziale Stadt 2010“ ist eine Gemeinschaftsinitiative unterschiedlicher Einrichtungen. Träger sind der AWO Bundesverband, der Deutsche Städtetag, der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, die Schader-Stiftung und der vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).

Mehr Infos zum Wettbewerb und zur Preisverleihung demnächst auch unter:
www.vhw.de

Dieser Artikel ist auch auf dem Quartiersportal www.sparrplatz-quartier.de erschienen.

Kurzmitteilung
Lutz Freitag und Folkert Kiepe

Kämpferisch: Lutz Freitag und Folkert Kiepe. Foto: Anne Wispler

Heute wurde in Berlin der „Preis Soziale Stadt 2010“ vergeben. Dessen Auslober machten im Vorfeld gegen die Kürzungen beim gleichnamigen Förder-Programm „Soziale Stadt“ mobil.
Sie gründeten gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“. Auf einer Pressekonferenz heute morgen fanden die Sprecher der beteiligten Verbände klare Worte. Die Kürzungen bedeuteten „das Aus für das ›Soziale‹ im Programm Soziale Stadt“.

Peter Rohland vom Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (VHW) bezeichnete die massiven Einsparungen als „Schritt zuück in die Steinzeit“. Das Bündnis aus VHW, Deutschem Städtetag, GdW, AWO, Schader-Stiftung und dem Deutschen Mieterbund will die Preisverleihung Soziale Stadt 2010 nutzen, um über die Bedeutung des Programms und seiner in die tausende gehenden Projekte zu informieren. Man hofft, so Überzeugungsarbeit zu leisten und politischen Druck zu erzeugen. Konkret soll das Programm Soziale Stadt im Jahre 2012 wieder auf dem Niveau des Jahres 2010 gefördert und die Kürzung der Bundesmittel von 95 Mio. Euro auf 28 Mio. Euro im kommenden Jahr zurück genommen werden.

Bundesbauminister Ramsauer hätte sich nicht genug eingesetzt, fand Noch-GdW-Präsident Lutz Freitag, der sich auch schon im Bundestagsausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für die „Soziale Stadt“ stark gemacht hatte (Siehe Artikel vom 29.10.2010). Die Entscheidung, ausgerechnet soziale und integrative Maßnahmen wegzusparen, sei eindeutig ideologisch und völlig am Bedarf vorbei. Folkert Kniepe vom Deutschen Städtetag machte noch einmal deutlich, dass die Kommunen in einer dramatischen Finanzlage seien. Das Instrument der sozialen, ressortverbindenden Stadtentwicklung ist auch deshalb wichtig, weil man nur so der Ghettoisierung und Spaltung der Gesellschaft vorbeugen könne.

Bei der Preisverleihung in der Max-Taut-Schule wurden heute in Berlin zehn herausragende Beispiele sozialen Engagements mit einem Preis und elf weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Über das Event und die Rede der Vertreterin des Bundesbauministeriums, Oda Scheibelhuber, wird demnächst hier berichtet.

– Hier zum Nachlesen der Gruendungsaufruf des Bündnisses für eine Soziale Stadt

Anne Wispler

Kurzmitteilung

Liebe Freunde der Sozialen Stadt,
drei Wochen Pause mussten jetzt einfach mal sein.
Die Verfasserin hat auf La Palma Krabben fotografiert.

Und neue Dinge tun sich! Heute stellt sich das „Bündnis für eine Soziale Stadt“ der Öffentlichkeit vor. Es wird von den Auslobern des Preises Soziale Stadt 2010 und dem Deutschen Mieterbund gegründet und will sich für das Programm einsetzen.

Gegen Abend gibt es hier Neues von der Preisverleihung und von der besagten Gründung.

Allen ein gutes und soziales neues Jahr!
Anne Wispler

Kurzmitteilung

Liebe Freunde der Sozialen Stadt,
die Bundestagspetition ist am 10.12. beendet worden und wurde von 3220 Menschen gezeichnet. Wären die technischen Hürden der Online-Zeichnung nicht gewesen, so wären es bestimmt noch mehr geworden.
Die gute Nachricht: Die Stimmen aus der ersten Online-Petition beim Portal http://www.openpetion.de wurden eingereicht und zählen mit.

D.H. wir kommen zusammen auf 3220 + 7393 Stimmen und dazu noch den Unterschriften, die wir ganz altmodisch und offline auf Papier gesammelt haben. Das sind noch einmal 1790 –

zusammen also 13303 Stimmen, dankeschön!

Kurzmitteilung

Liebe Freunde der Sozialen Stadt,

zwischen Weihnachtseinkäufen und Jahresendzeitstreß vergessen Sie bitte nicht, auch beim Bundestag die Petition „Keine Kürzung /Streichung der Städtebauförderung zu zeichnen. Am Freitag, den 10. Dezember ist die letzte Gelegenheit dazu!

Kurzmitteilung

(c) Anne Wispler


Am 23. November hat der Bundestag Teile des umstrittenen Sparpakets beschlossen. Wie befürchtet, ist dabei auch die „Soziale Stadt“ geopfert worden. In einem Antrag (Drs. 17/3833) hatte die SPD-Fraktion gefordert, die geplanten Kürzungen der Sozialen Stadt und der Städtebauförderung insgesamt zurückzunehmen. Doch Union und FDP haben das Programm im Haushalt 2011 von 95 Millionen auf nur noch 28,5 Millionen Euro zusammengestrichen und zugleich die soziale Komponente komplett heraus genommen.

„Sparpaket“ klingt harmlos, nach Geschenken, aber das Gegenteil ist der Fall, denn die Bürger und Bürgerinnen zahlen für die Krise. Und insbesondere die Menschen in den benachteiligten Stadtquartieren müssen sich auf eine kalte und ungemütliche Zeit einrichten. Statt Ehrenamt und Nachbarschaft zu unterstützen, statt Bildung und Integration zu fördern, wird das Geld der Steuerzahler für die Rettung von Banken und zur Terroristenhatz eingesetzt. Frohe Weihnachten schon mal!

Aber ein Hoffnungsschimmer bleibt: Die Bundesländer überlegen fieberhaft, wie sie die Mittel sichern oder umverteilen können. Aus einzelnen Ministerien und von Klaus Wowereit waren dazu schon Absichtserklärungen zu hören. In den nächsten Wochen ist weiter Einsatz gefordert. Die Petition läuft noch bis zum 10.12. Und fragen Sie Ihre Lokalpolitiker ruhig, was sie zu tun gedenken, um die Projekte vor dem Aus zu retten. Der nächste Wahlkampf kommt bestimmt.

Ihre Anne Wispler

Kurzmitteilung

Anne Wispler
Liebe Freunde der „Sozialen Stadt“,
„Stadtplanung war schon immer politisch“, so neulich ein Sprecher der Berliner Quartiersmanager. Die Entscheidung, ausgerechnet beim Programm „Soziale Stadt“ zu sparen, ist politisch und hat auch gar nichts mit Sparen zu tun (schon weil EU-Mittel in doppelter Höhe verloren gehen). Diese Politik richtet sich direkt gegen die Bewohner der „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“.

Im Beschluss des Haushaltsausschusses bei der Bereinigungssitzung am 11.11.2010 heißt es tatsächlich: „Die Bundesmittel können zwischen den Programmen nach Maßgabe der Verwaltungsvereinbarung umverteilt werden, jedoch nicht zu Gunsten der ‚Sozialen Stadt’. Minderausgaben bei einem Programm können zur Verstärkung in einem anderen Programm verwendet werden; jedoch nicht zu Gunsten der ‚Sozialen Stadt’“

Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende und Sprecher für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Patrick Döring: „Die Zeit der nichtinvestiven Maßnahmen, zum Beispiel zur Errichtung von Bibliotheken für Mädchen mit Migrationshintergrund, ist vorbei.“

Es ist den Liberalen völlig unverständlich, warum man den Unterprivilegierten in den sozialen Brennpunkten Mitsprache in Form von Bürgerbeteiligung und Quartiersräten geben sollte, und warum man dort mit Städtebaumitteln Sprachförderung betreibt.

Dass dieses Pulverfass zusammen gedacht werden muss, die sozialen Brennpunkte mit ihren trostlosen Mietskasernen und die perspektivlosen Menschen darin, hatte die Erfinder zu dem Experiment „Sozialen Stadt“ ermutigt. Und die Aufbruchstimmung in vielen Stadtteilen hat ihnen Recht gegeben.

Nun fragt sich, welche Lösung uns die Regierung anbieten will. Gentrifizierung wäre sicher im Sinne der Wirtschaftselite und funktioniert vielleicht in attraktiven, zentralen Altbauquartieren. Dabei sind selbstbewusste, gut organisierte Bürger/-innen nur im Weg. In Berlin-Marzahn und München-Hasenbergl könnte man dann die Hartz-IV-Empfänger und Migranten konzentrieren, dort stören sie nicht so.

Das Programm wird um 70% gekürzt, und dass obwohl die Regierung als Antwort auf eine Kleine Anfrage im März 2010 offiziell bestätigte: „Im Ergebnis auch der unabhängigen Zwischenevaluierung hat sich der integrierte Ansatz des Programms Soziale Stadt bewährt.“
(BT-Drs. 17/1794 vom 21.6.2010)

Kurzmitteilung

19.11.2010, 13:18 Uhr

Wenn Sie versuchen, die E-Petition zu unterzeichnen, erhalten Sie folgende Fehlermeldung:

„Wartungsarbeiten – Sehr geehrte Nutzerinnen und Nutzer, aufgrund von Wartungsarbeiten am 19.11.2010 steht Ihnen das E-Petitionssystem von 12:00 bis 16:00 Uhr leider nicht zur Verfügung. Wir bitten um Ihr Verständnis. „

Kein Kommentar!

Kurzmitteilung

„Hallo Anne, ich konnte mich leider nicht registrieren, ich habe keine Mail bekommen.“ Immer wieder bekommen wir Beschwerden, dass das Anmelden bei der Bundestagspetition nicht funktionieren würde. Das frustriert Sie und uns und das ist schade!

Grafik: Stefan-Xp

  • Bitte probieren Sie es noch einmal über folgenden Link:
    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=14387
  • Haben Sie schon einmal früher eine Bundestagspetition gezeichnet? Dann können Sie sich nicht erneut registrieren, sondern müssen Ihr bestehendes Login verwenden.
  • Wenn Sie keine Aktivierungsmail erhalten haben, schauen Sie zuerst in Ihrem Spamordner.
  • Heben Sie Ihre Aktivierungsmail gut auf, denn Sie brauchen den dort zugewiesenen Benutzernamen.
  • Bitte loggen Sie sich immer wieder richtig aus, damit Sie korrekt vom System abgemeldet werden durch Betätigung des Menüpunktes Ausloggen, in der linken Menüleiste.
  • Versuchen Sie es alternativ statt mit dem Firefox mit dem Internet-Explorer (Hinweis eines Benutzers – danke!)
  • Haben Sie wirklich das Passwort verwendet und nicht das Synonym, das Sie für die Teilnahme am Diskussionsforum brauchen
  • Sollten Sie Ihre Aktivierungs-E-Mail übersehen oder versehentlich gelöscht haben, können Sie durch Anklicken des Links Aktivierungs-E-Mail eine erneute Zusendung auslösen.
  • Haben Sie Ihr bei der Anmeldung vergebenes Passwort vergessen, können Sie durch Betätigung des Links Passwort vergessen eine E-Mail zusenden lassen, die einen Link zur Erneuerung des Passworts enthält.
    Die Bestätigungsmail lautet wie folgt: 

    Hallo „Rettet die Soziale Stadt“,
    Diese E-Mail wurde gesendet, weil Sie die ‚Passwort vergessen‘ Funktion benutzt haben. Um ein neues Passwort einzugeben, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
    https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=reminder;sa=setpassword;u=xxxxxxxx;
    code=xxxxxxxxxxx
    IP: 89.247.128.xxx
    Benutzername: Nutzer******

  • Der Benutzername für die Anmeldung am System wird automatisch vom System generiert und ist nicht veränderbar. Das Schema ist Nutzer###.
  • Bei Fehlermeldung wegen gleicher IP-Adresse (z.B. bei mehreren Nutzern des gleichen PCs): Der Administrator hatte im Forum Folgendes geschrieben: „Es ist möglich von ein und demselben Rechner mit gleicher IP mehrfach mitzuzeichnen, sofern die Nutzerkonten nicht identisch sind und die Session des vorhergehenden Nutzers jeweils korrekt beendet wurde. Gleiches gilt für Rechner in Netzwerken, die nach außen hinter einer IP auftreten.“ Ob das stimmt, konnte ich nicht verifizieren.
  • Wenn es immer noch nicht funktioniert, schreiben Sie uns mit einer genauen Fehlerbeschreibung an awispler – ätt – gmx.de oder rufen Sie den Sachbearbeiter beim Petitionsausschuss, Herrn Martin an: 030 – 227 32 889. Dieser hilft Ihnen z.B. auch bei einem vergessenen Benutzernamen.
    Viel Erfolg!
    Ihre Anne Wispler

    Kurzmitteilung

    Heute kam mal eine gute Nachricht aus dem Bundestag! Die Frist für das Quorum *) bei der E-Petition ist der 19.11.2010. Bis Freitag also ist noch Zeit. Und selbst danach ist jede weitere Stimme hilfreich, denn auch wenn erst bis zum 10.12. so viele Stimmen eingehen, gibt es eine kleine Chance, dass die Petition im Bundestag behandelt wird. So war es z.B. bei der Petition zum „Bedingungslosen Grundeinkommen“. Nach drei Wochen waren es erst 1564 Unterschriften, nach sechs dann über 120.000 und damit genug für eine öffentliche Ausschusssitzung.

    Der nette Sachbearbeiter konnte mir aber in einer weiteren Frage noch nicht so ganz weiter helfen. Mich erreichen leider viele Emails mit dem Hinweis, dass das Registrieren bzw. Zeichnen der Bundestags-Petition nicht funktioniere. Da die meisten Fehlerbeschreibungen zu ungenau sind, ist noch nicht klar, woran das liegt. Am besten würde mir gefallen, wenn der Server einfach zu überlastet wäre, weil alle gleichzeitig unterschreiben wollen.

    Zuerst: Sie können auch auf Papier untererschreiben, z.B. per Postkarte an den Petitionsausschuss, Deutscher Bundestag, 11011 Berlin. Wichtig: Vorname, Name, Anschrift, Unterschrift und die Bezeichnung der Petition „Städtebau – Keine Kürzung Streichung der Städtebauförderung“ müssen drauf stehen.

    Das E-Petitionssystem soll im nächsten Jahr verbessert werden. Schreiben Sie uns, was genau nicht funktioniert, mit Angabe des Browsers und Betriebssystems, z.B. gleich hier als Kommentar. Wählen Sie evtl. einen anderen Benutzernamen, und löschen Sie vore inem Neuversuch den Cache.

    Vielleicht helfen auch noch folgende Tipps von der Petitionsseite:

    • Füllen Sie in dem angezeigten Formular die aufgeführten Felder aus. Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder und müssen ausgefüllt werden!
    • Akzeptieren Sie die Richtlinien und die Datenschutzerklärung durch Anklicken des Kästchens vor Ich bin einverstanden.
    • Im Anschluss wird eine E-Mail an Ihre eingegebene E-Mail-Adresse versendet. Nutzen Sie den in dieser E-Mail angegebenen Link, um Ihr Benutzerkonto zu aktivieren. In dieser E-Mail wird Ihnen auch Ihr Nutzername mitgeteilt, den Sie für die spätere Anmeldung benötigen.
    • Sollten Sie nach einiger Zeit keine E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordner.

    Vielen Dank für Ihre Geduld!
    Anne Wispler

    * (d.h. bis wann die 50.000 Unterschiften eingegangen sein mussen, damit es zur öffentlichen Anhörung im Bundestag kommt)

    Kurzmitteilung

    Anne Wispler
    Liebe Freunde der „Sozialen Stadt“,
    Es besteht ja immer Hoffnung. Selbst wenn wir bis Mittwoch keine 50.000 Stimmen sammeln (siehe „Online-Petition„). Was angesichts der umständlichen Registrierung beim E-Petitions-Verfahren des Bundestages auch ziemlich aussichtslos erscheint.

    Es gibt schließlich in dieser Republik kaum einen Praktiker oder eine Praktikerin aus den Kommunen, der Stadtplanung und der Integrationsarbeit, der oder die den Erfolg der „Sozialen Stadt“ bestreitet.

    Nachdem sich die abgehobenen Bundestagsabgeordneten also mit dem Sparen beschäftigt haben – etwas, was nicht ihre Diäten betrifft, da sei Gott vor – werden hoffentlich kluge Realpolitiker dafür sorgen, dass die Arbeit in der „Sozialen Stadt“ irgendwie weiter gehen kann.

    Heinz Buschkowsky, Neuköllns umtriebiger Bürgermeister,  hatte am Montag noch vor den Kürzungen gewarnt: „Wenn das passiert, stoßen wir die Quartiere zurück in die Lethargie.“ Er wies darauf hin, dass der Bund bisher mit dem geringsten Anteil zu dem Programm beitrug. Denn die Kommunen und die EU schultern gemeinsam rund zwei Drittel der Fördersumme. Buschkowksy fand es „nahezu töricht, diese EU-Mittel nicht zu nutzen“.

    Und ich fände es wirklich töricht, die einmalige Kombination von integrativen, sozialen und städtebaulichen Maßnahmen nicht fortzuführen.
    Die Wohlhabenden in ihren Vororten fühlen sich vielleicht noch nicht angesprochen. Aber wie Buschkowsky am Montag auch noch sagte: „Wie lange braucht man mit einem geklauten BMW von Neukölln nach Dahlem-Dorf?“

    Ihre Anne Wispler

    Kurzmitteilung

    „Soziale Stadt“ vor dem Aus: Regierung spart Quartiere kaputt

    Das Programm „Soziale Stadt“ wird von 95 Millionen Euro auf 28,5 Millionen Euro zusammengestrichen. Die Kürzungen der Bundesmittel führen dazu, dass auch Komplementärmittel der Länder und Kommunen und private Investitionen in ungefähr achtfacher Höhe entfallen.

    Gestrichen wird das Soziale an der „Sozialen Stadt“, also alles was über reine Baumaßnahmen hinausgeht, denn CDU und FDP wollen die übrig bleibende Förderung auf investive Aufgaben beschränken. Damit gemeint sind aber nicht etwa Investitionen in Bildung und Integration, also in die Menschen der betroffenen „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“.

    So setzt sich die Regierung über die Kommunen und Experten hinweg, die gewarnt hatten, dass ohne das erfolgreiche Fördermittel „Soziale Stadt“ große Probleme in den Städten drohen.

    Der Arbeitskreis der Berliner Quartiersmanager ist enttäuscht, dass damit alle Expertenmeinungen zum Erfolg des Förderprogramms in den Wind geschlagen wurden. Die Berliner Quartiersmanagements befürchten, dass ab dem kommenden Jahr viele Maßnahmen auslaufen müssen. Auch die Zukunft der gut funktionierenden Bürgerbeteiligung ist ungewiss. Deshalb bittet der AKQ alle Bürger, die Online-Petition gegen die Sparmaßnahmen zu zeichnen: http://tinyurl.com/petition-staedtebau

    Erst am 8.11. hatte z.B. Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowksy erklärt, das Programm sei kein „Sozial-Kiki“, sondern für soziale Brennpunkte wie Neukölln unbedingt notwendig, um eine weitere Spaltung der Gesellschaft aufzuhalten. Chancengleichheit für Kinder in den „Soziale-Stadt“-Gebieten ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für eine zukunftsfähige Stadt, denn die Kinder seien die „Software“, das menschliche Potenzial, wie Buschkowsky sich ausdrückte.

    Auf der gestrigen Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte, wurde die Städtebauförderung im Haushalt 2011 um 150 Millionen auf 455 Millionen Euro gekürzt. Die Kürzung geht weit überwiegend zulasten des Programms „Soziale Stadt“, das damit vor dem Aus steht.

    Ihre Anne Wispler

    Kurzmitteilung

    Sören Bartol, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Haushaltsausschuss schreibt heute:
    Die Bundesregierung will die Städtebauförderung im Haushalt 2011 um 150 Millionen auf 455 Millionen Euro kürzen. Die Kürzung geht weit überwiegend zulasten des Programms Soziale Stadt, das von 95 Millionen Euro auf 28,5 Millionen Euro zusammengestrichen wird. So steht es in einem Antrag von Union und FDP zur heutigen Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses. Zugleich wollen die Koalitionsfraktionen das Programm auf investive Aufgaben beschränken.

    „Das Kapitel ‚Integration vor Ort‘ des Nationalen Integrationsplans wird Makulatur“, so findet Bartol. Die Kanzlerin und ihre Integrationsbeauftragte Maria Böhmer müssten nun erklären, wie Integration vor Ort noch gelingen soll, wenn bewährte Instrumente wie das Quartiersmanagement wegfallen und Nachbarschaftstreffs zwar vielleicht gebaut werden, dort aber Ansprechpartner und Angebote fehlen. Kürzungen der Bundesmittel führen dazu, dass auch Komplementärmittel der Länder und Kommunen und private Investitionen in achtfacher Höhe entfallen.

    Doch die Verhandlungen sind noch im Gange – wir warten gespannt auf das Ergebnis!

    Anne Wispler

    Kurzmitteilung

    Städtebau: Presse verbreitet Uralt-Meldung zu Sparplänen

    Die Zeit meldete es heute online unter Berufung auf die Passauer Neue Presse. Fast alle anderen Zeitungen und Nachrichtendienste haben es dann falsch abgeschrieben. Und etwas Negatives wird auch noch als positive Meldung verkauft: „…nicht so stark gekürzt wie geplant“. So funktioniert heute Journalismus.

    Fakt ist: Die Halbierung der Städtebauförderung war längst vom Tisch, das hatte die Baulobby verhindert. Stattdessen soll es jetzt hauptsächlich den Sozialprojekten beim Bund-Länderprogramm „Soziale Stadt“ an den Kragen gehen. Angesichts der Integrationsdebatte sehen das selbst viele Koalitionspolitiker als den völlig falschen Weg. Wie und wo genau gekürzt wird, berät heute tatsächlich der Haushaltsausschuss. So weit stimmte die Meldung wenigstens…
    Ihre Anne Wispler

    Kurzmitteilung

    „Stimmen Sie gegen die Städtebau-Kürzungspläne der Bundesregierung!“ Mit diesem Appell wenden sich Wohnungsunternehmen, Städte und Bauwirtschaft der Hauptstadtregion heute in einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Angesichts von schätzungsweise rund 60 Milliarden Euro Steuermehreinnahmen sei die anvisierte Halbierung völlig unangemessen, so das Bündnis.

    Anlass des offenen Briefes ist die morgen stattfindende Haushaltsbereinigungssitzung des Deutschen Bundestages. Unterzeichner des Appells sind der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg (FG Bau), der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg e.V. und das aus 29 brandenburgischen Städten bestehende Innenstadtforum Brandenburg.

    Mit der Umsetzung der Kürzungspläne stehe die Zukunftsfähigkeit von Deutschlands Städten auf dem Spiel. Neben der Gefährdung von Sozial- und Klimaschutzprojekten sowie eines in Brandenburg wieder rasch steigenden Wohnungsleerstands führen die Verfasser noch weitere Argumente an:

    * Die Städtebauförderung sichert in hohem Maße Beschäftigung. Nach Angaben der Bundesregierung sorgen 2.500 Euro Bundesförderung für die Sicherung eines Arbeitsplatzes in Handwerk und Baugewerbe. Der beabsichtigte Förderabbau könnte in Berlin und Brandenburg also rund 13.000 Arbeitsplätze bedrohen.
    * Die Städtebauförderung leistet ein Vielfaches dessen, was sie kostet. In Berlin und Brandenburg löst die Städtebauförderung rund 560 Millionen Euro an Folgeinvestitionen aus. Daraus werden Steuereinnahmen in Höhe von über 106 Millionen Euro generiert.
    * Die Städtebauförderung leistet einen unverzichtbaren Beitrag zu starken Städten, die attraktiv sind zum Wohnen und Arbeiten sowie für Handel, Kultur und Freizeit.

    BBU-Vorstandsmitglied Maren Kern: „Schlüsselprojekte wie die energetische Modernisierung von Märkischem Viertel, Gropiusstadt oder Marzahn-Hellersdorf wären ohne eine leistungsfähige Städtebauförderung nicht möglich. Außerdem stünde ohne die Städtebauförderung im Land Brandenburg jetzt jede vierte Wohnung leer. Die Kürzung darf nicht kommen.“

    Friedhelm Boginski, Bürgermeister der Stadt Eberswalde und Vorsitzender des Innenstadtforums Brandenburg: „Brandenburgs Städte sind für ihre positive Entwicklung auch künftig auf die Städtebauförderung und vor allem auf den Stadtumbau Ost und die Altschuldenhilfe angewiesen. Mit der Halbierung der Mittel würde der Bund die Axt an die Wurzeln ihrer Zukunftsfähigkeit legen.“

    Wolf Burkhard Wenkel, Hauptgeschäftsführer der FG Bau: „Setzt der Bund seine radikalen Sparpläne bei der Städtebauförderung wirklich durch, droht eine Pleitewelle am Bau, die insbesondere die kleinen und mittelständischen Baufirmen der Region betreffen wird. Denn gerade diese setzen viele der Aufträge aus der Städtebauförderung um. Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Bund einerseits auf hohem Niveau in Verkehr und Infrastruktur investiert, andererseits aber die Mittel für den Hochbau massiv zurückfahren will.“

    Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands: „Zum Jahresende laufen die beiden Konjunkturpakete aus, da darf nicht auch noch die Städtebauförderung gekappt werden. Im Gegenteil, die öffentlichen Investitionen müssen im Sinne der Daseinsfürsorge verstetigt werden. Die Städtebauförderung muss dem demographischen Wandel der Bevölkerung Rechnung tragen und in diese neuen Entwicklungen auch investieren. Die Baufirmen schließlich brauchen nach Auslaufen der Konjunkturprogramme Planungssicherheit, geht es doch auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen am Bau in der Region.“

    Unterstützung erfährt das Vorhaben auch von der IG Bau. Rainer Knerler, Regionalleiter der IG BAU: „Wer Arbeitslosigkeit in der Berliner Bauwirtschaft eindämmen will, muss die Städtebauförderung aufstocken und nicht abschaffen. Gerade Aufträge aus diesen Mitteln werden von Berliner Bauarbeitern und ihren Unternehmungen erbracht, ohne dass diese „versubt“ werden. Mittelfristig sind es vor allem Mieter mit kleinen und geringen Einkommen, die von der Städtebauförderung profitieren. Eine Abschaffung wäre deshalb arbeitsmarktpolitisch eine Sünde und zudem unsozial.“

    Die Städtebauförderung umfasst die Programme „Soziale Stadt“, „Stadtumbau (Ost und West)“, „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (Ost und West)“, „Städtebaulicher Denkmalschutz (Ost und West)“, „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ und „Kleinere Städten und Gemeinden“. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 615 Millionen Euro für die Städtebauförderung zur Verfügung gestellt, im Bundeshaushalt für 2011 sind noch 305 Millionen Euro für die Förderung vorgesehen. Berlin erhielte dann nur noch rund 15 Millionen Euro, das Land Brandenburg nur noch knapp 20 Millionen Euro.

    Pressemeldung zum Download

    Offener Brief an die Bundestagsabgeordneten: „Städtebauförderung: Stimmen Sie gegen die Kürzung!“

    Kurzmitteilung

    Hoffnung auf Bereinigungssitzung am 11.11.2010

    Wie wir heute aus dem Bundestag erfahren haben, wird der Haushaltsausschuss sich auf einer sog. Bereinigungssitzung  am Donnerstag weiter beraten. Auf jeden Fall wird der Termin Klarheit über die Höhe der Kürzungen bringen, ob es allerdings schon Aussagen zur Ausstattung der einzelnen Programme gibt, ist nicht absehbar.

    Insider befürchten, dass zwar das Programm „Soziale Stadt“ nicht ganz gestrichen, dass aber gerade die wichtige soziale  Komponente herunter gefahren wird. Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 8.11.2010 zeigte sich, welchen Verlust das bedeuten könnte.

    Über den spannenden Abend u.a. mit Heinz Buschkowsky und Franz Müntefering folgt noch ein Bericht. In der Zwischenzeit vergessen Sie bitte nicht, die Bundestags-Petition zu zeichnen und dies auch Ihren Freunden ans Herz zu legen.

    Ihre Anne Wispler